Am Wochendende vom 28./29. Oktober 2017 haben wir in Aarau am Schweizerischen Chorwettbewerb teilgenommen.
Nervosität, Spannung, Vorfreude, Bammel, Zuversicht, Zweifel – die Palette an Gefühlen und emotionalen Zuständen war gross, als wir am Samstagmorgen mit dem Zug nach Aarau reisten. Wir waren bereit, uns der Herausforderung zu stellen, die Jury in der Kategorie Elite von uns zu überzeugen. Ebenfalls mit uns auf der Reise waren die Sängerinnen und Sänger des Vokalensembles Dilettanti.
Zur musikalischen Einstimmung durften wir beim Festakt „40 Jahre SCV“ der Schweizerischen Chorvereinigung ein kleines Konzert geben. Ein Warm-up sozusagen, das uns am Chorwettbewerb ankommen liess. Das Programm war dicht gedrängt, nach dem Mittagessen im Kantonsspital Aarau mussten wir uns an einer anderen Ecke Aaraus zum Einsingen mit dem Vokalensemble Dilettanti einfinden. Unser Dirigent Max Aeberli hatte die Idee, das in der Kategorie Elite vorgeschriebene Pflichtstück AVE MARIA vom Teamchor und dem Vokalensemble Dilettanti gemeinsam vortragen zu lassen.
Kurz darauf war es soweit, das Vokalensemble Dilettanti stellte sich der Jury. In der reformierten Kirche verteilte sich der Teamchor in den Kirchengängen, unsere Freunde nahmen den Platz auf der Bühne ein. Es war ein besonderes Gefühl, dieses Stück zusammen zu singen. Es war nicht „unser“ Wettbewerbsvortrag, die Nervosität hielt sich deshalb in Grenzen. Wir konnten den Klang geniessen, der durch die Kirche hallte, und boten den Zuhörern ein Rundum-Hörerlebnis.
Bevor es für uns ernst wurde, hatten wir noch etwas Zeit. Die einen hörten sich Chöre und deren Vorträge an, während sich andere ins Hotel zurückzogen, um sich etwas auszuruhen. Beim Einsingen sammelten wir unsere Konzentration, ermutigten uns gegenseitig, zupften die Tenüs zurecht und warfen noch die letzten Husten/Halskratzbonbons ein. Dann war das Warten vorbei, und wir betraten erneut die Kirche, dieses Mal mit Kribbeln und Nervosität. Vom Vokalensemble unterstützt, begannen wir unseren Vortrag mit dem AVE MARIA. Die grösste Herausforderung des Vortrages war WHEN SHALL WE THREE MEET, bereits nach den ersten Klängen merkten wir, dass es „läuft“. Dies beflügelte uns, und es war kein Kampf mit Rhythmus oder hohen Tönen, sondern es war pures Vergnügen! Wir hatten Freude auf der Bühne, sangen für uns und das Publikum und blendeten teils sogar die Jury aus. Mit dem Ruf „Freedom“ beendeten wir einen gelungenen und tollen Vortrag, der vom Publikum grosszügig beklatscht wurde. Aus Freude wurde Euphorie, aus Zweifel Bestätigung, aus Kribbeln im Bauch schlüpften flatternde Schmetterlinge… wir waren ganz aus dem Häuschen und klopften uns gegenseitig auf die Schultern. Ein Blick in Max‘ strahlendes Gesicht umrahmte die Hochstimmung, in der wir uns befanden. Mühsame Momente in der Probe, Stellen, die uns wiederholt nicht gelingen wollten, persönliche Kämpfe mit Tönen etc., all dies trat in den Hintergrund und machte dem Gefühl Platz, mit Wille, Fleiss und vor allem gemeinsam etwas Tolles erreicht zu haben.
Etwas später traten wir für unser Repertoirekonzert erneut auf die Bühne. Zwar hatten wir nicht viele Besucher, doch diejenigen, welche in den Reihen sassen, hatten sichtlich Freude daran, uns zuzuhören. Im Restaurant liessen wir etwas später den gelungenen Tag bei gutem Essen ausklingen, beglückten das Servierpersonal mit Gesang und stiessen auf unseren Erfolg an. Am Sonntag machte uns das Wetter leider einen Strich durch die Rechnung, wollten wir doch nach dem Frühstück in der Aarauer Altstadt ein paar Strassenständchen geben. Doch da die Aussicht auf Zuhörer äusserst minim war, wurde das Programm geändert, und wir hatten Zeit zur freien Verfügung. Viele von uns gingen noch an die Schlussveranstaltung, um die Preisträgerchöre zu hören, und kamen in den Genuss von hochwertigem Chorgesang. Videos von den Preisträgerchören sind hier anzusehen. Die Freude war gross, als wir von unserem SEHR GUTen Resultat erfuhren; mit 48 von 60 möglichen Punkten haben wir ein Ergebnis erzielt, welches uns mit Stolz erfüllte. Wobei noch anzumerken wäre, dass es eigentlich 49 Punkte gewesen sind, die wir ersingen konnten, ein Punkt wurde uns für die Überschreitung der Vortragszeit abgezogen.
Wisst Ihr, was das Beste ist? Wir werden unsere Wettbewerbsstücke noch weiter singen und IHR könnt sie euch anhören!! Am 24. Und 25. März 2018, im Kreuz, in unserem Showprogramm TRAIN! Wir freuen uns darauf, die Segel sind gehisst, die Weichen gestellt, die Hexen üben sich bereits im Spucken… doch mehr sei hier nicht verraten. Kommt selbst, und erlebt den Teamchor Jona!